Klar­text Digi­tal Web Ses­si­on „IoT-Rea­di­ness und digi­ta­ler Retrofit“

Eine hete­ro­ge­ne Pro­duk­ti­ons­um­ge­bung mit unter­schied­li­chem Digi­ta­li­sie­rungs­le­vel von Maschi­nen und Anla­gen gehört zum All­tag von Fertigungsbetrieben.Dabei liegt die Her­aus­for­de­rung für Unter­neh­men dar­in, ihren Maschi­nen­park so zu har­mo­ni­sie­ren und zu ver­net­zen, dass eine M2M-Kom­mu­ni­ka­ti­on mög­lich ist und bei Bedarf skaliert.Wie jedoch kann die­se Her­aus­for­de­rung gemeis­tert wer­den, ohne tief in die Tasche zu grei­fen? Die Lösung lau­tet: Imple­men­tie­rung eines digi­ta­len Retro­fits – Machen Sie aus alt neu!

In unse­rer ers­ten Online-Aus­ga­be von Klar­text Digi­tal beschäf­tig­ten wir uns mit dem The­ma „IoT-Rea­di­ness und digi­ta­ler Retro­fit“. Lum­ir Bou­rea­nu, Geschäfts­füh­ren­der Gesell­schaf­ter der com­pa­cer GmbH, beschäf­tigt sich mit Daten­ma­nage­ment, Daten­trans­fer und Ana­ly­tics, wobei IoT ein zen­tra­ler Bestand­teil vie­ler Kun­den­pro­jek­te ist. In sei­nem Vor­trag erläu­ter­te er was es bedeu­tet einen digi­ta­len Retro­fit in einem Unter­neh­men umzu­set­zen und wie sich die­ses Vor­ha­ben in klei­nen Schrit­ten gestal­ten lässt. Zen­tra­le Inhal­te hier­bei sind:

  • Was ist von der Bedarfs­ana­ly­se bis hin zu digi­ta­len Umset­zung zu beachten?
  • Wie wird eine har­mo­ni­sche Ver­net­zung geschaf­fen, die aus­sa­ge­kräf­ti­ge Daten liefert?
  • Wie meis­tert man typi­sche Hür­den? – Ein Blick hin­ter die Kulis­sen eines Kundenprojektes.

Sind die ers­ten Schrit­te in Rich­tung Digi­ta­li­sie­rung erst ein­mal gegan­gen, so heißt die Kür „Auf­bau einer Smart Fac­to­ry“, was durch Con­di­ti­on Moni­to­ring und Pre­dic­ti­ve Main­ten­an­ce gelingt, da durch die Daten­auf­be­rei­tung und ‑ana­ly­se ver­schie­dens­te Aus­wer­tun­gen mög­lich werden.

Die Echt­zeit­über­wa­chung von Druck, Vibra­ti­on, Tem­pe­ra­tur, Dreh­ge­schwin­dig­keit und vie­len wei­te­ren Para­me­tern lie­fert Infor­ma­tio­nen wie z.B. Ver­schleiß­mus­ter, Anoma­lien und Aus­rei­ßer. Mit­tels regel­ba­sier­ter Aus­wer­tung kann eine Zustands­über­wa­chung mit Früh­erken­nung und Alar­ming-Funk­ti­on geschaf­fen werden.

Kern­aus­sa­gen des Vor­tra­ges von Herrn Bou­rea­nu sind u.a.:

  • Die Digi­ta­li­sie­rung ist kein Selbst­zweck und eine gute Digi­tal­stra­te­gie beschreibt die Chan­cen, die man nut­zen möchte.
  • Man kann Daten näher an der Ent­ste­hung (Edge) ver­ar­bei­ten, in Stu­fen agg­re­gie­ren oder auch in Cloud Ser­vices ein­brin­gen. Ent­schei­dend für die Wahl der Vor­ge­hens­wei­se sind not­wen­di­ge Latenz­zei­ten, Aggre­ga­ti­ons­be­darf zur Mus­ter­er­ken­nung oder für die Busi­ness­pro­zes­se not­wen­di­ge Reichweiten.
  • Der Auf­bau eines eige­nen Eco­sys­tems setzt Ent­schei­dun­gen vor­aus, wie man Daten der eige­nen Maschi­nen sam­meln, auf­be­rei­ten, benut­zen und zugäng­lich machen möchte.
  • Für die meis­ten Maschi­nen ist es mög­lich, sie in inter­net-gestütz­te Abläu­fe ein­zu­bin­den. Pro­ble­ma­tisch ist es, wenn man nur ein­zel­ne Punkt zu Punkt Ver­bin­dun­gen orga­ni­siert, weil das Life­cy­cle-Manage­ment dadurch schwer beherrsch­bar wird.
  • Je nach Kom­ple­xi­tät der zu ver­ar­bei­ten­den Signa­le und Alter der Maschi­nen gibt es unter­schied­li­che Retro­fit Lösun­gen.
  • Eine Opti­on ist die Fraun­ho­fer vBox, die in der Lage ist, auch kom­ple­xe­re Ein­bin­dun­gen zu ermöglichen.

Das Zusam­men­füh­ren der Daten aus ver­teil­ten Sys­te­men gelingt mit edbic, einer Event Engi­ne, die durch com­pa­cer bereit­ge­stellt wer­den kann.

  • Die größ­ten Vor­tei­le beim Retro­fit exis­tie­ren­der Maschi­nen lie­gen in der Nut­zung vor­han­de­ner und bezahl­ter Maschi­nen, Zeit­er­spar­nis bei der Ein­füh­rung und bei Vor­tei­len in Bezug auf Schu­lungs­be­darf von Mitarbeitern.

In eini­gen Fäl­len sind heu­ti­ge Anfor­de­run­gen an Doku­men­ta­ti­on und Com­pli­ance nur mit IoT-Lösun­gen erfüll­bar, da alte Anla­gen ohne eine Moder­ni­sie­rung dazu nicht in der Lage wären.

  • Als Pra­xis­bei­spiel ist bei BURKHARD+WEBER für Bear­bei­tungs­zen­tren die zen­tra­le Maschi­nen­da­ten­er­fas­sung, Arbei­ten mit Kenn­zah­len und Inte­grier­bar­keit in grö­ße­re Maschi­nen­parks realisiert.

Durch IoT Retro­fit ist dies auch für Bestands­ma­schi­nen mög­lich und eröff­net voll­um­fäng­lich moder­ne Optio­nen wie chi­ne Lear­ning und Eco­sys­tem Services.

  • Typi­sche Anwen­dungs­sze­na­ri­en sind Dash­boards, Asset Manage­ment, Alarm­funk­tio­nen und Sta­tis­ti­ken. Die Archi­tek­tur ist so ange­legt, dass modu­la­re Erwei­te­run­gen mög­lich sind.

In der Dis­kus­si­on kam zur Spra­che, dass….

  • .. bei einer Bedarfs­ana­ly­se not­wen­di­ge Daten­ty­pen, Alter der Maschi­nen, erfor­der­li­che Reak­ti­ons­zei­ten auf die Ände­rung von Para­me­tern und der Ana­ly­se- bzw. Aggre­ga­ti­ons­be­darf der Daten eine wesent­li­che Rol­le spielen.
  • .. der Stand­ort Deutsch­land grund­sätz­lich gut auf­ge­stellt ist, weil Kom­pe­ten­zen im Digi­tal­be­reich mit klas­si­schen maschi­nen­bau­li­chen Kom­pe­ten­zen kom­bi­niert wer­den können.
  • .. eine typi­sche Hür­de dar­in liegt „zu klein“ zu den­ken. Die punk­tu­el­le Ver­knüp­fung ein­zel­ner Maschi­nen ska­liert nicht und führt oft zu unbe­herrsch­ba­rer Komplexität.

Die voll­stän­di­ge Web Ses­si­on gibt es auch On Demand 

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